“Startup”, “Gründung” oder “Entrepreneurship” sind allesamt gehypte Begriffe, die manchmal miteinander vermischt oder verwechselt werden. Nach unserem Verständnis ist längst nicht jede Unternehmensgründung ein Startup im engeren Sinne und auch nicht jede Gründung für ein Investment durch einen VC Fonds geeignet – auch wenn das Geschäftsmodell toll ist und sich damit viel Geld verdienen lässt.
Das bedeutet zu aller erst, dass die Unterscheidung zwischen Startup und Unternehmensgründung keine Unterscheidung zwischen Gut und Schlecht oder Richtig und Falsch ist. Startups bringen einfach ein paar charakteristische Eigenschaften mit sich, die nicht jede Unternehmensgründung mit sich bringt. Zugegebener Maßen sind die Übergänge jedoch auch hier fließend, sodass eine Unterscheidung zwischen schwarz und weiß gar nicht möglich ist.
Für ein Startup gilt klassischerweise, dass seine Geschäftsidee von hoher Unsicherheit geprägt ist. Das hängt mit dem sehr hohen Innovationsgrad zusammen, den ein Startup mit sich bringt. Die Innovation kann sich dabei jedoch auf das Produkt, das Geschäftsmodell oder auch beides beziehen. Innovation bedeutet, dass etwas neues geschaffen wird und Ziele auf neuen Wegen erreicht werden. Diese Wege sind vorher zumindest nicht vollkommen bekannt. In dieser Eigenschaft liegt das hohe Risiko einer Startup Gründung, die auf Innovation beruht. Denn es ist nicht sicher, dass ein neuer Weg, ein neues Produkt oder ein neuer Service auch angenommen wird und sich verkaufen lässt.
Es ist fast ein Grundgesetz der Wirtschaftstheorien, dass dort, wo hohes Risiko herrscht, auch große Potentiale liegen. Das gleiche gilt für ein Startup. Dieses bietet durch seine Neuheit überdurchschnittliche Wachstumspotentiale, da es Wege geht, die noch nicht dem Standard entsprechen. Es hat aber die Chance, diesen Standard mit zu definieren und zu den ersten zu gehören.
Zusammengefasst ist ein Startup also eine Unternehmensgründung, die hohe Unsicherheit mit hoher Innovation und hohem wirtschaftlichen Potential verbinden. Für dieses einzigartige Chancen-/Risikenprofil benötigt ein Startup spezialisiere Investoren, die mit Ihrem Eigenkapital bereit sind, hohe Risiken einzugehen, um hohe Gewinne zu erzielen. Unternehmensgründungen hingegen, die sich auf bekannte Märkte, bekannte Angebote und bekannte Kundenbeziehungen beziehen, wie z. B. die Gründung eines Ingenieurbüros oder eines Cafes, gelten nicht als Start-Ups im engeren Sinne. Das Risiko ist bei derartigen Gründungen überschaubar, wenn gewissenhafte Vorbereitung und Eignung des Teams aufeinandertreffen. Deshalb sind Nicht-Startup Gründungen auch oft durch Fremdkapital finanzierbar.